BlackPanther-Onliner-Invasion in England
Donnerstag, 13.02.2003, 7:30 Uhr, Augsburg Hauptbahnhof: Die Kälte beißt. Eine kleine Gruppe BlackPanther-Onliner mit
Exil-G7nerin Geli (im weiteren als Invasoren bezeichnet) traf sich müde und verschlafen, um die geplante England-Invasion
in die Tat umzusetzen. Erfolgreich nahmen wir ein Raucherabteil ein, verteidigten es über Mering hinaus und konnten es
bis zum Münchner Hauptbahnhof besetzt halten. Ebenso souverän erreichten wir den Flughafen per S-Bahn.
9:30 Uhr, Houses of Parliament: Tony Blair zeigt sich nervös.
Vor dem Einchecken gab's noch zwei Abschieds-Schwarzbräu. Die restlichen Schwarzbräu-Flaschen wurden erfolgreich auf
die Gepäckstücke verteilt. Denn: Keine Auswärtsfahrt ohne Schwarzbräu!
Nach einem sanften Flug wurden wir jäh mit einer Haferl-Landung (definitiv kein sauberer Telemark) in die Realität
zurückgerissen. Irgendwo muss bei diesen Billigflügen gespart werden, es war also beim Piloten.
Die Engländer schickten sogar Panzer nach Heathrow. Unser Maulwurf hatte gezielt falsche Informationen streuen können:
Niemand ahnte, dass wir in Stansted landen würden. Auf die erfolgreiche Täuschung des brittischen Militärs gab es
erst mal ein Schwarzbräu.
Die Invasion hatte begonnen. Die Inselbewohner hatten bereits Warnschilder angebracht, allerdings mit unkorrekter Interpunktion:
Invade (Komma) Germany. Die Kollaborateure Simon und Duncan standen mit getarnten Fahrzeugen bereit, um uns vom Flughafen ins
Landesinnere zu transportieren. In High Wycombe bezogen wir die Truppenunterkunft mit lautem Gebrüll.
Der Treppenaufgang zum obersten Zimmer bereitete einigen Leuten Kopfzerbrechen.
Um die Invasoren bei Laune zu halten, wurde im als Pub getarnten Verschwörungzentrum "Falcon" typisch englisches
Essen konsumiert. Um für kommende Aufgaben gerüstet zu sein, wurde bei TESCO der erste Großeinkauf gestartet.
Die vorhandenen Schlafplätze wurden primär nach Größenkriterien eingeteilt.
Die BPO-Flagge wurde provokativ gehisst und die Zimmerbar aufgebaut, die noch mit 7 unterschiedlchen Panther-Trikots (nicht abgesprochen!)
dekoriert wurde. Nun wurden die ersten taktischen Besprechungen gestartet, offiziell als "Zimmerparty Nr. 1" getarnt.
Erste Planungsdefizite werden offensichtlich: Die Biervorräte gehen bereits am frühen Abend aus!
Deshalb mussten Benny, Simon und Harry nochmals auf Under-Cover-Mission, um den Nachschub zu gewährleisten.
Unsere Aktion wurde unterstützt von den russischen Geheimagenten Smirnoff und Tschechoff.
Aus taktischen Gründen wurde in Bennys Bett ein Schützengraben installiert. Erschwernis der Operation "BPO in England":
Das Klopapier war sehr streng rationiert.
21:10 Uhr, BPO-Unterkunft: Goonie schmeckt's (zum ersten Mal am Abend, Ursache: Red Russian). Davor gab's TESCO Bier (88 Pence für 4er-Pack) und TESCO-Cider.
Zitat Benny zum Bier: " ... bei dem andern ist ja schon Hopfen und Malz verloren! " Wie wahr, denn der einzige Geschmack, den das
Bier hatte, war der der Dose.
Später offenbarten sich ersten Konditionsprobleme bei Goonie. Doch Simon "The Preacher" McCauley konnte ihm erneut Kraft geben:
Simon:
Goonie, Du bist jung, irgendwann wirst Du Deinen Enkeln erzählen, damals in London, das waren die besten Tage meines Lebens und ich
bin um halb zwölf ins Bett gegangen.
Goonie:
So mir reicht's, ich trink jetzt noch ein Bier.
Dies zog großen Jubel nach sich, Goonie stand auf und machte sich ein Cider auf :-) Vollkommen ruhmlos! Als nahezu alle Dosen und Flaschen
geleert waren, mußten wir ja irgendwann auch schlafen gehen, da am nächsten Tag die Tour nach London anstand.
Am Morgen stärkten wir uns mit einem exzellenten englischen Frühstück mit etwas eigenartigen Würstchen. Goonie fand sie toll,
manch andere aßen sie auch. Nach 20-minütigem Marsch Richtung Bahnhof bestiegen wir den Zug der Chiltern Railway und waren in 30 Minuten
in der englischen Hauptstadt. Weitere Planungsdefizite: Wir bestiegen auf Shirins Wunsch den Bus in die falsche Richtung, dafür sahen wir
den legendären Zebrastreifen in der Abbey Road. Für das Aussteigen und Nachstellen des Beatles-Covers waren wir dann doch noch zu träge.
Beim Piccadilly Circus erblickten wir die Riesen-Werbeanimation von McDonald's, in der ein Big Mac zusammengebaut wird. Goonies Ausspruch: Ooooooooooooooohhhhh!
Weiter ging's zur schweizer Uhr, die mitten in England eine walisische Melodie spielte. Wahrscheinlich waren die Glocken aus Taiwan.
Die Engländer versuchten penetrant durch den hinterlistigen Linksverkehr einen der Invasoren außer Gefecht zu setzen.
Am Covent Garden wurde beschlossen, sich in einem Pub was hinter die Zähne zu schmeißen. Der erste wurde als zu teuer befunden,
stellte sich aber am Ende als der günstigste heraus.
Auch am Trafalgar Square kamen wir vorbei, wo Zacki sich weigerte, einen der Löwen zu besteigen. Im Green Park beobachteten
wir fasziniert den Kampf der Eichhörchen um eine Erdnuss. Plötzlich standen wir vor'm Buckingham Palace, wo Su eigentlich bei
Lisl auf nen Kaffee vorbeischauen wollte, aber die war leider nicht zuhause (Blair scheint sie gewarnt zu haben, wahrscheinlich hätte die eh nur Tee da gehabt).
Wütend beschlossen wir einen Rachefeldzug zu den Houses of Parliament, doch auch da waren die Engländer schon vorbereitet:
Etliche Anti-BPO-Demonstranten mit Schildern wie "No War!" machten deutlich: Wir sind nicht erwünscht.
Informationsdefizite waren bei Goonie zu erkennen, der sich bei einem Polizisten mit MP erkundigte, was sich in dem Gebäudekomplex
befindet. Während einige noch dem Glockengeläute des Big Ben lauschten, erkundigten sich manche bereits nach der
günstigsten Busverbindung zu unserem nächsten Ziel: dem Tower und der Tower-Bridge. Auch dieses strategisch wichtige Ziel wurde
von uns besetzt und für den BPO-Geheimdienst per Foto festgehalten.
Die Busfahrer von London wollen wir hier noch einmal extra loben für die exakte Einhaltung des Sicherheitsabstandes von 2,5 cm.
Genug der strategischen Exkursion in London, alle wichtigen Punkte wurden observiert und für die Nachwelt dokumentiert. Nun ging es wieder Richtung Bushaltestelle
und wir traten den Heimweg mit Bus und Bahn Richtung High Wycombe an.
Dort angekommen versorgten wir uns für das abendliche Mahl (Simon erkundigte sich nebenbei nach den Lottozahlen vom Samstag), deckten uns getränketechnisch ein
(der Einkauf war doppelt so viel wie am Vortag) und feierten die 2. Zimmerparty in England!
Ein hinterlistiger Angriff seitens der Hotelführung auf unsere Finanzen wurde erfolgreich abgewehrt.
Simon fiel bereits beim 2. Bier in Zeitlupe vom Stuhl und auch so war es ein recht lustiger Abend.
Einige Gesprächsfetzen:
Geli: | schmatz net so! |
Goonie: | Das ist kein Schmatzen, das war ein zufriedener ... Bierlaut! Das nennt man Hopfenmassieren! |
|
Su: | Am besten gefällt mir des EO |
Benny: | Ihr singt's des im Chor, oder? Dann isses a Chor-EO! |
|
Harry pennt beim Rumflezen auf dem Bett weg, Su stupst ihn an. |
Su: | Heh! Net schnarchen! |
Harry: | OK, dann hol ich mir halt noch ein Bier. |
Harry steht sofort auf und steuert Richtung Schwarzbräu. |
Irgendwann im Morgengrauen... Naja, morgen war's grad noch so... und gegraut hat uns auch nur davor, aufzustehen. OK, unsere Frühstücks-
Mittagessen-Kombination bestand aus den Resten des Abendessens vom Vortag. Die Langschläfer von Zimmer 10 wurden von den
Zimmer-5-Bewohnern mit frisch eingekauftem Essen verwöhnt... aber auch nur deshalb, weil die alles vernichtet hatten, was irgendwie essbar war.
Harry konnte sich an diesem Tag das Duschen quasi sparen, denn in sein Bett tropfte das Duschwasser von Zimmer 10. Sehr scharfsinnig schloss die
Hotelcheffin auf die Ursache der Überschwemmung: Das müsse die Dusche von oben sein. Passiert sei das natürlich noch nie, seltsamerweise
hatten sich schon beim ersten Vorfall dieser Art braune Ränder in Form einer Duschwanne gebildet...
Goonie öffnete bereits in der Früh das erste Cider. Im Fernsehen lief das Fußball-Pokalspiel Manchester - Arsenal, wozu sich
Simon und Harry mit unterschiedlicher Motivation ein Bier aufmachten: Simon, um das Spiel zu genießen, Harry, um sich vom Fußball abzulenken.
Noch etwas Ruhe gönnten wir uns und tageslichttauglich sollte man ja auch noch aussehen, und dann fuhr der erste Trupp zu Simons Haus und durfte
die Räumlichkeiten vorwärmen.
Als der Rest der Truppe zu Simon aufbrach, fragte die Hotelcheffin hoffnungsvoll, ob wir abreisen würden. Wir kündigten allerdings
unsere Rückkehr an (im Sinne von Arnie: "I'll be back!")
Die zweite Fuhre übernahm dann noch den Einkauf für den Abend. Simon kaufte sich für die folgende Woche noch
24 Bier. Auf 35 Quadratmetern sollte dann am Abend die Feier mit den 9 Invasoren zusammen mit Neu-BPOlern John und Yvonne aus Bracknell
stattfinden. Die Fütterung der BPO-Meute erfolgte mit kulinarischen Höhepunkten wie eingelegten Hähnchenschenkeln,
Knoblauch-Baguette und Tomaten-Mozzarella-Erdbeere und dazu Bier, Bier und Bier...
Später folgten die musikalischen Highlights des Abends: Simon packte seine Akkustik-Gitarre und zupfte fleißig ein Lied nach dem
anderen. Leider waren wir textlich etwas schwach auf der Brust, darum stimmte Harry auf Simons Klavier Hit Somebody an. Johns Augen
leuchteten regelrecht und als wir den Song fertigzelebriert hatten, meinte er: "We have a mission... to bring this song into our stadium."
Die nächsten 45 Minuten war Harry dann damit beschäftigt den Text leserlich auf Papier zu bringen. Auch der Hockey-Song
und der Königsjodler wurden vom BPO-Chor königlich zum besten gegeben. Simon trat außerdem noch in seinem goldenen Hemd und
Extremschlaghose auf.
Irgendwann so gegen ein Uhr nachts stellten wir fest, dass
Simons 24 Bier für die nächste Woche bereits in BPO-Kehlen entsorgt worden waren und wir nach der Leerung einer Flasche Schnaps
schon wieder auf dem Trockenen saßen. Nach einer Stapelaktion (immerhin 9 Leute mussten untergebracht werden) war Schlaf angesagt.
Am Sonntag gönnten wir uns einen ruhigen Start in den Tag. Beim Playstation-Spiel Grand Theft Auto - Vice City wurden von den
spielsüchtigen BPOlern Gewaltexzesse inszeniert.
Wie es sich für eine Tour von Eishockey-Fans gehört, besuchten wir auch ein Eishockeyspiel. Wir hatten uns die
Begegnung Bracknell Bees - Belfast Giants ausgesucht. Und hier zelebrierten wir unsere Invasion besonders eindrucksvoll.
Stimmungtechnisch übernahmen wir das Kommando in "The Hive": "Come on, Bracknell, score a goal!". Antwort
eines Bees-Fans: "They never do such crazy things around here!"
Benny und Goonie versorgten sich mit Burgern im Stadion und bevor sie reinbeißen konnten, meinte ein Bracknell-Fan: "We appoligize for
the food!"
Zum Spiel:
Nach dem ersten Drittel lautete der einstimmige Kommentar von Benny, Goonie und Harry: "Wääääääs ???"
Es wurde ernsthaft überlegt, ob das BPO-Team nicht mal gegen die Bees spielen sollte. Viel schlimmer als gegen die Piranhas hätte es
nicht werden können.
Gottseidank beschlossen beide Teams ab dem 2. Drittel besseres Eishockey zu zeigen. Tero Arkiomaa beherzigte unsere Gesänge und
erzielte das einzige Tor für Bracknell bei der 1:4 Niederlage und wurde von uns natürlich dementsprechend gefeiert. Kurzzeit-Panther
Corey Spring fiel durch lustige Checks auf. Im Spielbericht auf der Bracknell-Homepage wurden wir dann sogar erwähnt.
Nach dem Spiel trafen wir uns mit Tero Arkiomaa in einem Pub. Tero erzählte uns, dass er seit langem zum ersten Mal wieder richtig
nervös vor einem Spiel war, weil wir extra angereist waren, um ein Spiel von seiner Mannschaft zu sehen. Mit dem Coach von Belfast
quatschten wir auch noch etwas und erfuhren von ihm, dass er in Mannheim auf einer Scouting-Tour mal mit MERC-Fans abgestürzt sei
und das Spiel komplett verpasst hat.
Mit den Giants-Fans im Pub tauschten wir dann noch etliche Schals und Pins (u.a. mit einem Asterix mit Obelix-Figur).
Etwas später schallte es durch's Lokal "The Germans are leaving!". Shirin und Zacki wurden von Simon zu Shirins Wohnung gefahren,
auf dem Rückweg besorgten wir noch Pizza, um den mittlerweile fast unerträglich gewordenen Heißhunger zu stillen.
Zimmerparty Nr. 3 fand trotz der späten Stunde noch statt. Wie üblich die wichtigen Zitate des Abends:
Versuch der Erklärung der Bierflaschenöffnungstechnik mit Feuerzeug: |
Goonie: | Tanja, so wie ich gesagt hab: langer Finger... ähm ... Zeigefinger is des! |
|
Über die Hotelqualität: |
Geli: | Wir halten ja viel aus, sieht man ja. Aber sowas haben eigentlich net mal wir verdient. |
Das exzessive Frühstück am nächsten Morgen konnte sich sehen lassen. Zwar war die große Portion, die Goonie und
Harry bestellt hatten, nicht wirklich deutlich von der normalen Portion mit bloßem Auge zu unterscheiden, doch der
mehrfache Nachschlag sorgte für ein zufriedenes Sättigunsgefühl.
Mittags gab's wirklich leckeres Barfood. Englands Essen war zumindest in unserem Fall besser als sein Ruf.
Nur leider verpassten wir die Gelegenheit am ersten Abend etwas mit Minzsoße zu probieren.
Tagsüber besichtigten wir High Wycombe zu Fuß. Die Mädels gönnten sich jeweils einen Stimmungsring, der sich je
nach Gemütslage verfärbte (Harry: Des wären jetzt zwei Bier gewesen!).
Als Su in der Nahverkehrsinformation die Rückfahrt zum Flughafen organisieren konnte, färbte sich ihr Ring von gelb (gestresst)
auf blau (entspannt)... Irgendwie scheinen die Dinger wohl doch zu funktionieren.
Geli konnte ihre Lebensaufgabe erledigen, denn wir entdeckten in England gleich 2 Autos mit AEV Kennzeichen.
Für den Abend waren wir wieder bestens versorgt. Die bisher größte Bar wurde auf dem Fensterbrett aufgebaut.
Kulinarisch gab's den Hochgenuss von original Fish & Chips. Geli und Simon wurden mit dem "Wenn das 3 sind, was ist dann des...?"
und dem "Über die Grenze"-Spielchen genervt.
Simon: | Das Wochenende werd ich nie vergessen. |
Harry: | Ich auch nicht! |
Benny: | Mei Leber au net! |
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Goonie entdeckt die Möglichkeiten seines Handies |
Goonie: | Die schwulen Glocken da im Hintergrund die hab ich noch nie gsehn! |
Am Abreisetag wurde es in der Früh ein bißchen hektisch. Schnell gepackt, sparsam gefrühstückt und schon ging's los.
Im Bus zum Flughafen wurde dann das Schlafdefizit etwas ausgeglichen. Am Flughafen machten wir am Gate eine ausgiebige Brotzeit
(Standard-Zutaten der letzen Tage: Baguette, Schinken, Krautsalat) unter den neidischen Blicken der übrigen Fluggästen.
Beim Rückflug gab's eigentlich nur zu berichten, dass Tanja extrem grantig wurde, weil sie dreimal von der Stewardess
aufgeweckt wurde (innerhalb von einer Stunde!).
Goonies Gedankenspiele, Lehrer zu werden, wurden jäh zerschlagen, als eine Augsburger Schülergruppe mit uns in der S-Bahn fuhr.
Sehr nervenaufreibend! Das letzte Reisehighlight war Goonies Small-Talk, in dem er mit einer New Yorkerin türkischer Abstammung
über die Women's Church, Zigaretten und über Döner philosophierte.
18:35, der Zoch küt! Augschburg hatte uns wieder (armes Augschburg!)... und Simon ES überstanden.
Sei noch zu erwähnen, dass dieser Bericht bei einer England-Revival-Party am Faschingssunndooch entstanden ist und daher
nicht allzu ernst genommen werden sollte.
P.S.: Hauptsach, 's Bier (hat g') schmeckt!
P.P.S.: Newcastle Brown Ale rulez!
P.P.P.S: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht rein zufällig und beabsichtigt!
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